Bestattungsort
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Der Friedhof bei Ihnen zu Hause
Der richtige Bestattungsort
Die Bestattungsbranche erfährt seit einigen Jahren einen starken Wandel von Werten, Schwerpunkten, Ritualen und Möglichkeiten. Während um die Jahrtausendwende noch der Friedhof der übliche Bestattungsort ist, erfreuen sich schon 15 bis 20 Jahre später alternative Bestattungsorte- und Möglichkeiten einer wachsenden Beliebtheit. Dies liegt vor allem daran, dass ausschließlich Kommunen und Kirchen, die in Deutschland als Körperschaften des öffentlichen Rechts Friedhöfe anlegen und unterhalten dürfen, die Bedürfnisse der Menschen im Bereich des Bestattungswesens und der Beisetzungsformen und Grabgestaltungen nicht oder nur unzureichend wahrnehmen (wollen). Ein weiterer Faktor sind auch die steigenden Grab- und Bestattungsgebühren bei sinkender Attraktivität der Friedhofsanlagen durch verfallende Gebäude, Denkmäler, marode Wege, Sanitäranlagen, veraltete und vernachlässigte Trauerhallen und Abschiedsräume sowie deren Ausstattungen.
Dennoch ist der Friedhof vor Ort ein schützenswertes Kulturgut, zu dem alle Menschen einer Gesellschaft, unabhängig ihrer Herkunft, ihres Geschlechts, ihrer Sprache oder Religion einen Beitrag leisten können, indem sie ihre verstorbenen Angehörigen dort bestatten und ihnen so in der räumlichen Nähe zum gesellschaftlichen Leben einen Ort des Andenkens gestalten und für eine gewisse Zeit auch erhalten.
Im Folgenden erläutern wir Ihnen gerne den Friedhof als Kulturgut vor Ort, seine Vor- und Nachteile und stellen dem die alternativen Bestattungsformen in groben Zügen gegenüber.
Hätten sie´s gedacht?
Friedhöfe sind in Deutschland in der Regel öffentliche Bestattungsflächen, deren Trägerschaft die Stadt, Kommune oder eine andere Körperschaft des öffentlichen Rechts wie z.B. eine Glaubensgemeinschaft inne hat. Grundsätzlich darf auf einem Simultanfriedhof (d.h. in diesem Stadtgebiet gibt es nur einen Friedhof) jeder bestattet werden. Unabhängig von religiöser oder weltanschaulicher Orientierung. Ein Recht zur Bestattung haben jedoch nur jene Personen, die im Bezirk des Friedhofs wohnend ansässig sind oder die wohnsitzlos in dessen Bezirk tot aufgefunden wurden.
Grabarten, Ruhezeiten und Gebühren sind abhängig von der jeweiligen Friedhofssatzung, die jeder Träger separat auf Grundlage des Bestattungsgesetzes des Bundeslandes für seinen Friedhof erlässt.
Jede Stadt oder Kommune ist per Bestattungsgesetz dazu verpflichtet, ausreichend Bestattungsflächen zur Verfügung zu stellen und die Grabarten den Bedürfnissen der Bevölkerung anzupassen. Doch dies geschieht nur, wenn die Bevölkerung ihre Bedürfnisse den Trägern gegenüber äußert und deutlich vertritt. Für den Unterhalt der Anlage ist der Träger, also die Kommune oder Kirche Zuständig. Hierzu gehören die Ausstattung der Wege sowie Be- und Entwässerungsbereiche, der Bau und Unterhalt von Trauerhallen und Abschiedsräumen, die Stellung von Entsorgungsbereichen, der Winterdienst sowie die Tätigkeiten im Rahmen der Bestattungen wie das Öffnen und Schließen von Gräbern. Für Teile dieser Aufgaben kann der Friedhofsträger auch sogenannte Erfüllungsgehilfen beauftragen, die dann nach Ausschreibung gegen Entgelt im Rahmen eines definierten Werkvertrages die Aufgaben erfüllen. Diese Tätigkeiten werden nach hinreichender Prüfung in der Regel Bestattungsunternehmen, Steinmetzen, Friedhofsgärtnern oder (Tief)Bauunternehmen aufgetragen sofern sie die Gemeinde, Stadt- oder Kirchenverwaltung nicht selbst ausführen kann. Die Wahl des Bestattungsunternehmens durch die Angehörigen beeinflusst diese Tätigkeit jedoch nicht. Es handelt sich hierbei grundsätzlich um zwei verschiedene und voneinander getrennte Tätigkeiten.
Pro friedhof
Der Friedhof ist in der Regel mit kurzen Wegen verbunden, also bei Ihnen vor Ort. Sie können die Grabart und den Aufwand der Grabpflege nach Ihren Bedürfnissen frei wählen und dürfen kreativ sein in der Auswahl des Grabmahls und der Grabgestaltung. Sie haben einen Anlaufpunkt und können jederzeit einen Besuch machen. Sie haben eine Infrastruktur von meist festen Wegen, Wasser, WC-Anlagen, Trauerhalle, Kapelle und Friedhöfe sind mit Rollatoren und Rollstühlen recht gut zu erreichen und zu befahren. Der Friedhof ist Ort der Kommunikation. Man trifft dort oft Bekannte und Mittrauernde, mit denen ein Austausch zu Stande kommen kann. Sie sind Orte unserer Bestattungskultur, die Sie unterstützen, indem Sie den Friedhof als Bestattungsort für Ihre Angehörigen und sich selbst auswählen.
Contra Friedhof
Durch die Friedhofsatzung ist die Anlage an die Einhaltung fester Strukturen gebunden. Der Unterhalt der gesamten Anlage wird zum Teil aus den erhobenen Gebühren, wie auch aus Steuereinnahmen des Trägers finanziert. Je mehr Menschen dem Friedhof abwandern und Alternativen nutzen, desto höher werden die Gebühren am Ende für jene, die ihn regulär nutzen. Friedhöfe bieten nicht immer die gewünschte Bestattungsform, die gerade „in Mode“ ist und nicht immer entsprechen sie optisch und Sicherheitstechnisch den geforderten Standards.
Alternative Bestattungsformen
Schon immer belebt Konkurrenz das Geschäft. Das ist auch im Bestattungswesen der Fall. Der Friedhof bekommt in den letzten Jahren zunehmend Konkurrenz. Zunächst wurde gedacht, dass mit der Ausweisung von Urnengräbern alles getan sei. Doch dies ist nur die halbe Wahrheit. Durch die Feuerbestattung ergeben sich mehr Möglichkeiten. Welche das sind erfahren Sie in der Rubrik „Alternative Bestattungsformen“. Diese bieten eine Reihe von Möglichkeiten. Und leiten damit ein „Teilsterben“ der Friedhöfe ein.
Pro alternative Bestattungsform
Je nachdem für welche Variante Sie sich entscheiden, ist es gut möglich, dass keine Grabpflege nötig wird. Sie haben damit keinen Zeit- und Wirtschaftsaufwand für die Beisetzungsform.
Möglicherweise ist die Bestattungsform naturnaher als es Ihr örtlicher Friedhof ist und sie fühlen sich in der Umgebung beim Grabbesuch wohler. Gegebenenfalls ist die bestattungsform günstiger und damit für Sie aus pragmatischen Gesichtspunkten attraktiver.
Contra alternative Bestattungsform
Je nach Bestattungsort kann es sein, dass die Infrastruktur dürftig ist. Wege, Winterdienst und Sicherheit können ein Risiko für Besucher darstellen. Gräber können oder dürfen nicht individuell angelegt und gestaltet werden. Grabpflege mit Blumenschmuck, Grabsteine oder -Kreuze und Kerzen sind nicht gestattet. Die Entfernung zum eigenen Wohnort ist eine weite Distanz, die im Alter nicht mehr täglich oder wöchentlich zurückgelegt werden kann. Es sind keine Kapellen, Trauerhallen etc. vorhanden und die Kommunikation mit Betroffenen und Gleichgesinnten oder vom Schicksal Berührten ist nicht oder nur unzureichend möglich.
Ergebnis
Sie sehen nun den direkten Vergleich anhand unserer praktischen Erfahrungen. Sie selbst können die Listen für sich beliebig ergänzen und daraufhin eine Überlegung und Entscheidung treffen. Wir helfen Ihnen gerne zu einer vernünftigen und für Sie passenden Lösung. Denn neben den Kosten sollte auch die Emotion im Trauerfall und die religiöse oder weltanschauliche private Überzeugung nicht außer Acht gelassen werden. Trauer kann unangenehme Züge annehmen, wenn falsche Entscheidungen voreilig und rein rationell pragmatisch und übereilt getroffen werden. Die Grabpflege ist mehr als nur lästige Pflicht. Sie ist, mit den Worten von Siegmund Freud beschrieben, aktive Trauerarbeit. Darüber hinaus pflegen Sie nicht nur ein Grab, sondern das Andenken an einen Menschen aus Ihrem nächsten Umfeld und die Bestattungskultur in unserem Land. Wenn Sie die Grabpflege nicht selbst übernehmen können, so sind Ihnen Ihr örtliches Blumenfachgeschäft oder die Genossenschaft der Friedhofsgärtner kompetente Ratgeber auf Zeit oder auf Dauer. Nähere Informationen zum Thema Grabpflege finden Sie in der Rubrik „Grabpflege (Link)“
Im persönlichen Gespräch können wir Ihnen weitere hilfreiche Entscheidungskriterien nennen. Sprechen Sie mit uns und wir finden gemeinsam die richtige Bestattungsform und den richtigen Bestattungsort für Ihre Bedürfnisse.
Sie haben noch Fragen?
Gerne beantworten wir Ihr Anliegen rund um das Thema Bestattungsvorsorge, Bestattungsarten und vieles mehr. Wir sind selbstverständlich für Sie da, telefonisch, per Mail oder über die sozialen Medien.